Vor Fahrtantritt wissen, ob man mitkommt 28. Juli 2023
Foto einer leeren Multifunktionsfläche eines Busses

Überfüllte Busse und Bahnen können für Rollstuhlfahrer, Personen mit Kinderwagen oder Personen mit Rollator große Hürden sein. Im Rahmen des Forschungsprojektes OPENER next wird eine neue Technik entwickelt und in der Praxis getestet. Mit dieser Technik können mobilitätseingeschränkte Personen vor Fahrtantritt die Platzverfügbarkeit in Bussen und Bahnen erkennen. Die Informationen werden den Fahrgästen in Echtzeit bereitgestellt.

Ohne große Vorbereitungen den Nahverkehr nutzen, gehört für viele Personen ohne Mobilitätseinschränkungen zum Alltag. Wenn man aber mehrere Koffer mitnehmen muss, kann dies bereits schon etwas schwieriger sein. Für Personen mit Kinderwagen oder mit Rollstuhl hingegen, ist das oftmals eine sehr große Herausforderung. So müssen diese Personen sehr oft prüfen, ob es an den Haltestellen Barrieren gibt, die Ihnen das Ein- und Aussteigen erschweren oder gar unmöglich machen. Sind dann die Busse und Bahnen noch überfüllt, kann es sogar sein, dass sie gar nicht einsteigen können. Denn im ÖPNV gibt es keine Prioritäten für bestimmte Personengruppen. Ein Busfahrer oder Bahnfahrer darf die Personen die sich aktuell im Fahrzeug befinden, nicht auffordern das Fahrzeug zu verlassen, weil ein Rollstuhlfahrer oder eine Person mit Kinderwagen einsteigen möchte und das Fahrzeug bereits überfüllt ist.

Zur Ermittlung des aktuellen Fahrzeugfüllgrades in Bussen und Bahnen und zur Bereitstellung dieser Informationen in der Echtzeitfahrplanauskunft wird im Rahmen des Forschungsprojektes OPENER next, des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), eine neue Technik entwickelt.

Dazu werden in den Bussen und Bahnen Sensoren eingebaut, welche die Ein- und Aussteiger zählen und diese Daten in Echtzeit an den Verkehrsverbund senden. Zusätzlich werden Sensoren in den Bereichen eingebaut, die für Rollstuhlfahrer, Personen mit Kinderwagen oder Personen mit Rollator konzipiert wurden, die sogenannten Mehrzweckflächen. Diese Sensoren erfassen, ob sich in den Mehrzweckflächen Personen aufhalten oder ob diese mit Gegenständen, wie beispielsweise Fahrräder zugestellt sind. Alle ermittelten Daten werden zum Verkehrsverbund übertragen. Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste sowie auch alle anderen Fahrgäste können sich diese Informationen über eine App abrufen.

Die neu entwickelte Technik ist aktuell in der Pilotentwicklungsphase und wird ab dem 4. Quartal 2023 bei den Dessauer Verkehrsgesellschaft mbH, in Zusammenarbeit mit der HaCon GmbH, der Smartris Solution GmbH und der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA GmbH) getestet.

Gewinner - Deutscher Mobilitätspreis 2022 03. November 2022

Das Verbundprojekt „OPENER next“ unter Federführung der Professur Schaltkreis- und Systementwurf (Leitung: Prof. Dr. Ulrich Heinkel) der Technischen Universität Chemnitz wurde mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2022 in der Kategorie „Daten und Innovationen“ ausgezeichnet. Von rund 300 Einreichungen wurden über mehrere Auswahlstufen zehn Gewinnerinnen und Gewinner ausgewählt und am 27. Oktober 2022 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit dem Deutschen Mobilitätspreis, einer der wichtigsten Auszeichnungen im Bereich „Digitales und Mobilität“ in Deutschland, in Berlin geehrt.

Hier geht's zur offiziellen Pressemitteilung

Abstimmung - Deutscher Mobilitätspreis 2022 27. September 2022
Banner für Deutschen Mobilitätspreis 2022

Der Deutsche Mobilitätspreis (DMP) ist für die Entwicklung der Mobilität in Deutschland zukunftsweisend. Mit dem DMP prämiert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) innovative Projekte von Bürger*innen, Gründer*innen, Entwickler*innen und Expert*innen sowie herausragende Persönlichkeiten, welche die Zukunft der Mobilität neu denken und gestalten.

Die Longlist des Deutsche Mobilitätspreises 2022 steht nun fest. Insgesamt stehen 36 Projekte in neun Kategorien zur Wahl. Alle Bürgerinnen und Bürger können ab sofort abstimmen und mitbestimmen, welche richtungsweisenden Projekte und Persönlichkeiten die Zukunft der Mobilität in Deutschland verändern sollen!

OPENER next ist in der Kategorie "Daten und Innovationen" nominiert, in der Projekte gewürdigt werden, die mithilfe von Daten, datengesteuerten Anwendungen oder datenintensiven Vorhaben neue Entwicklungen, Kooperationen und Anwendungen ermöglichen.

Hier geht's zur Abstimmung

ITF Summit 2022 20. Mai 2022

Vom 18. bis 20. Mai fand in Leipzig das International Transport Forum statt. Dieses Jahr unter dem Motto "Transport for inclusive Societies". Auf dem Stand des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr stellte OPENER next seinen Beitrag zu einem barrierefreien Nahverkehr vor.

Delegierte und Fachbesucher aus aller Welt wurden über die Ziele und bisher erreichten Ergebnisse im Projekt informiert. Auf großes Interesse stieß auch die Präsentation des aktuellen Entwicklungsstandes der im Projekt entwickelten App "OpenStop", die vor Ort direkt ausprobiert werden konnte.

Neben der Projekt-Präsentation bot das Forum auch Gelegenheit sich direkt mit Rollstuhlfahrern und -fahrerinnen auszutauschen, um in Zukunft noch besser auf verschiedene Anforderungen eingehen zu können.

ITF Summit

Veröffentlichung von "OpenStop" 3. Mai 2022
OpenStop Banner

Nach ca. einem Jahr Entwicklung wurde die erste Version der App "OpenStop" am 3. Mai 2022 erfolgreich im Google Play Store veröffentlicht.

Das Ziel im Projekt „OPENER next“ ist sowohl die Routenplanung für Personen mit Mobilitätseinschränkungen zu verbessern, als auch den Ausbau barrierefreier Haltestellen voranzutreiben.

Um dies zu erreichen, müssen in einem ersten Schritt detailliert die Eigenschaften und (noch existierenden) Barrieren von Haltestellen erfasst werden. Dazu wird im Projekt von der TU Chemnitz die App „OpenStop“ entwickelt. Die App ermöglicht es, durch Beantworten kurzer Fragen unkompliziert Haltestellen zu erfassen.

Jetzt mitmachen und „OpenStop“ aus dem Google Play Store herunterladen. Jeder Beitrag hilft.

OPENER next auf FOSSGIS 2022 12. März 2022

Vom 9. bis 12. März fand dieses Jahr die FOSSGIS als reine Online-Veranstaltung statt und OPENER next war mit insgesamt drei Beiträgen vertreten.

Felix Gündling hat im Rahmen seines Vortrages das an TU Darmstadt entwickelte MOTIS vorgestellt, welches auch in OPENER next zur Routenplanung eingesetzt werden soll.

Christian Köhler von disy ging in seinem Vortrag auf die Qualitätssicherung von OSM-Daten ein, ein wesentlicher Aspekt bei einem Crowdsourcing-basierten Ansatz. Darüber hinaus stellte er ein Tool vor, um Haltestellen-IDs aus dem zentralen Haltestellenverzeichnis auf einfache Weise nach OpenStreetMap zu überführen Dies ist eine wichtige Grundlage für einen späteren Export der erfassten Barrieredaten in diverse Produktivsysteme.

René Apitzsch stellte in seinem Vortrag OPENER next allgemein vor und ging im zweiten Teil genauer auf die an der TU Chemnitz entwickelte Erfassungs-App für Barrieredaten "OpenStop" ein und deren technischen Hintergründe ein.

Die Vortäge können unter folgenden Links angeschaut werden:

Felix Gündling - Vorstellung MOTIS Project

Christian Köhler - Qualitätssicherung von OSM Daten für Barrierefreiheit im öffentlichen Personenverkehr

René Apitzsch - OPENER next - Per Crowd-Sourcing zu Barrieredaten im ÖPNV

Projektstart 11. Mai 2021
Kick-off-Meeting

Am 11. Mai 2021 fand beim virtuellen Kick-off-Treffen der offizielle Startschuss zum Projekt "OPENER next" statt. Insgesamt arbeiten 10 Projektpartner und weitere assoziierte Partner im Zeitraum von 3 Jahren daran, den Öffentlichen Personenverkehr für Personen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglicher und zu machen.

Erreicht werden soll dies durch die standardisierte Erfassung von Barrieredaten an Haltestellen und in Transportmitteln, so dass eine durchgängige barrierefreie Reisekette beauskunftet werden kann. Im Projekt soll zur Dokumentation der Barrieredaten eine quelloffene Smartphone-Anwendung entwickelt werden, die es allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, bei der Erfassung mit zu helfen.

Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit über 1,7 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.

Offizielle Pressemitteilung

Projektsteckbrief